Wer bezahlt den Preis für unsere Kleidung? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Film „The True Cost“. Mode ist in den letzten Jahren für uns Verbraucher immer günstiger geworden und unsere Kleiderschränke immer voller. Die Anzahl an Bekleidung, die wir jährlich kaufen ist in den letzten 20 Jahren um 400% gestiegen. Viele kaufen so viel, dass sie manches davon nicht einmal anziehen. Die Preise für uns Verbraucher sinken zwar, für die Umwelt und die Menschen, die in die Herstellung involviert sind, steigen die Kosten gleichzeitig aber ins Unermessliche.
Fast Fashion – was ist das eigentlich?
Jedes Jahr gibt es neue Kollektionen und neue Trends. Selbstverständlich wollen die meisten sich daran anpassen und kaufen neue Klamotten. Genau diese saisonalen Trendteile zu günstigen Preisen fallen unter den Begriff Fast Fashion. Besonders große Modeketten treiben diesen Trend durch immer wieder neue Kollektionen und It Pieces weiter voran. Da Fast Fashion vor allem günstig sein muss, leidet die Qualität und die Herstellungskosten werden möglichst niedrig gehalten. Weigert sich ein Hersteller noch günstiger zu produzieren, wechselt man zu einem anderen, der dazu bereit ist. Die Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt und die Menschen, die in die Produktionskette verwickelt sind, sind verheerend.
Die Modebranche ist nach der Ölindustrie der umweltschädlichste Geschäftszweig
Unglaublich, aber leider wahr: nur die Ölindustrie ist noch umweltschädlicher als die Modeindustrie – und Fast Fashion hat einen großen Anteil daran. Die meisten Kleidungsstücke sind nicht biologisch abbaubar. Durch die riesigen Mengen an Bekleidung, die jährlich gekauft und produziert werden, entstehen Tonnen von textilen Abfällen jedes Jahr, denn schließlich braucht man für die neuen Trends Platz im Kleiderschrank.
Doch nicht nur weggeworfene Kleidung schadet unserer Umwelt. Auch die Herstellung ist aufgrund der möglichst niedrigen Kosten sehr umweltschädlich. Über 90% der Baumwolle, aus der unsere Bekleidung gemacht wird, ist genetisch modifiziert und wird mit Pestiziden behandelt. Bio-Baumwolle dagegen ist sehr viel umweltschonender – aber auch teurer.
Auch die Lederproduktion hat negativen Einfluss auf unsere Umwelt. Die Tiere, die gezüchtet werden, produzieren große Mengen Methan. Für das Gerben von Leder werden Chemikalien verwendet, die der Gesundheit der Menschen schaden und unser Trinkwasser verseuchen. Krebs und andere Krankheiten wie Asthma sind die Folgen für Menschen in den betroffenen Regionen.
Unzählige Menschen bezahlen Fast Fashion mit ihrem Leben
Diejenigen, die unsere Kleidung herstellen, haben nicht nur mit Krankheiten zu kämpfen, sondern müssen meist auch unter sehr schlechten Bedingungen arbeiten. Um Fast Fashion günstig an die Konsumenten verkaufen zu können, werden die Hersteller gering bezahlt, was sich auf den Lohn der Arbeiter auswirkt. Arbeiter, die Gewerkschaften gründen oder für höhere Löhne demonstrieren, werden verprügelt – teilweise bis zum Tod. Manche werden auch entlassen, andere landen sogar im Gefängnis. Die Angestellten haben keine Wahl. Um ihr Leben und das ihrer Kinder zu finanzieren, müssen sie weiterarbeiten.
Viele Textilfabriken sind in katastrophalen Zuständen, was immer wieder zu tragischen Unfällen führt. Die größte Tragödie hat sich 2013 in Bangladesch ereignet als Rana Plaza, ein achtstöckiges Gebäude, einstürzte. Dort waren hauptsächlich Textilhersteller untergebracht, die für einige große Modelabels produzieren. Mehr als 1000 Menschen verloren ihr Leben und über 2400 wurden verletzt. Der Besitzer wurde Tage zuvor auf Risse im Gebäude aufmerksam gemacht, trotzdem wurden die Angestellten gezwungen weiterzuarbeiten.
Viele große Labels, die Fast Fashion verkaufen, haben daraufhin in Form von Richtlinien versprochen die Arbeitsbedingungen in den herstellenden Ländern genauer zu prüfen und zu verbessern. Doch diese Richtlinien garantieren den Arbeitern kein sicheres und gutes Leben, da sie immer noch zu schlecht sind. Manche Hersteller nutzen sogar Schlupflöcher. Teilweise wird z. B. mit Subunternehmen gearbeitet, welche sich nicht an die Richtlinien halten müssen.
Was Verbraucher tun können
Die negativen Folgen der Fashion Industrie bekommen wir in der westlichen Welt nicht zu sehen. Umso schwerer ist es festzustellen, was man mit gutem Gewissen kaufen kann. Doch schon mit ein paar kleinen Veränderungen können wir unser Konsumverhalten positiv verändern. Ganz egal ob man Fast Fashion kauft oder nicht, sollte man weniger einkaufen. Anstatt jedem Trend zu folgen und sich ständig das neuste It Piece in den Schrank zu hängen, kann man zu Kleidungsstücken greifen, die sich vielfältig tragen und kombinieren lassen. Das reduziert textile Abfälle. Eine Auswahl an nachhaltigen und hochwertigen Yogini Basic Tops und Yoga Pants findet ihr bei uns.
Auch wer nur wenig Budget für Kleidung zur Verfügung hat, sollte mehr auf Qualität statt Quantität setzen. Denn man investiert in langlebiges Material und kann seine Klamotten so länger tragen – langfristig gesehen ist das sogar günstiger als Billigkleidung. Denn wie heißt es so schön: Wer billig kauft, kauft zweimal. Außerdem könnt ihr bei einem T-Shirt für zehn Euro sicher sein, dass die Hersteller nicht viel daran verdienen, schließlich möchte das Modelabel ja auch noch Gewinn machen.
Informiert euch vorher über die Marken, die ihr kauft. Wo wird produziert? Wie wird produziert? Welche Stoffe werden verwendet? Dies Informationen findet ihr teilweise auf den Labels in eurer Kleidung. Vor allem Bangladesch und Pakistan sind Billiglohnländer, in denen die Arbeiter sehr schlecht bezahlt werden. Polyester und Polyurethan können nicht biologisch abgebaut werden. Bio-Baumwolle dagegen schont eure Haut und ist umweltfreundlich. Wer hochwertige Stoffe verwendet und unter guten Bedingungen produziert, legt das auch offen. Mehr über unsere Produktion erfahrt ihr hier. Welche Stoffe wir verwenden, könnt ihr auf dieser Seite nachlesen.